DFB zeichnet Hertha mit dem Julius-Hirsch-Preis aus!

Riesenanerkennung für unser Integrationsprojekt mit geflüchteten Kindern – beeindruckende Preisverleihung IN München

Jugendtrainer Salim mit einer Gruppe Kids aus der Erstaufnahmeeinrichtung in der Ermekeilkaserne beim Training

Unsere Haltung und unser Engagement nach unserem Vereinsmotto „Mit Herz und Fuß am Ball“ findet weiter große Anerkennung. Am 13. Oktober wurde unsere Initiative "Fußball verbindet. Auch ohne gemeinsame Sprache." mit dem renommierten Julius-Hirsch-Preis des DFB ausgezeichnet. Das macht richtig Furore, SZ, GA, WDR, AntenneNRW, ZDF und viele mehr berichten, ebenso der FVM und natürlich der DFB selbst. Und offenbar freut sich die ganze Region mit uns. Einfach stark!

"Fußball verbindet. Auch ohne gemeinsame Sprache." – Es funktioniert!

Worum geht’s bei dem Projekt?

Alles dreht sich bei „Fußball verbindet“ um geflüchtete Kinder in der Erstaufnahmeeinrichtung der Bonner Ermekeilkaserne. Mit welchen Eindrücken und Erlebnissen im Gepäck sie hier ankommen, kann man sich oft wohl kaum vorstellen. Was kann man tun, um den Kindern das Ankommen zu erleichtern und mit wenigen Mitteln Spaß zu haben und Gemeinsamkeiten zu stärken?

Vor zwei Jahren sprach uns die Ehrenamtskoordinatorin Antje-Hellen Nekhili auf das Thema an, und wir haben direkt gemeinsam angepackt. Unser damaliger FSJ’ler und heutiger Jugendtrainer Salim Mehdaoui stellte ein Konzept für ein Training unter den speziellen Bedingungen auf die Beine. Es soll willkommen heißen, etwas bieten, worauf die Kids sich freuen können, Integration anstoßen, auf leichte Art auch Werte vermitteln, Licht in den oft tristen Alltag bringen – um nur einiges zu nennen. Vor allem soll es auch Spaß machen.

Und das alles mit wenigen Mitteln und bei hohen Sprachbarrieren. Für die Herausforderungen haben Salim und die Mitstreiterinnen und Mitstreiter einfache, gute Lösungen gefunden. Bildkarten zum Beispiel überwinden die Sprachbarrieren buchstäblich spielerisch. 

Hertha FSJ’ler und Jugendrainer führen seit 2 Jahren regelmäßig die Trainings mit den Kids der Erstaufnahmeeinrichtung Ermekeilkaserne durch. Der Spaß ist groß, ein guter Umgang miteinander wird gefördert, eine willkommene Abwechslung geboten. Und wie alle Herthanerinnen und Herthaner sagen, die daran mitwirken: Es kommt ganz viel zurück!

Zusätzliche Anerkennung ist da eigentlich nicht mehr nötig. Hertha Vorstand Jörg Michael, der eng mit dem Projekt verbunden ist, bringt es im Interview mit AntenneNRW auf den Punkt.

Freuen tun wir uns über die Anerkennungen aber trotzdem sehr. Jetzt, nach dem Bonner Integrationspreis und dem BigFM Preis “Projekt Vielfalt” (im Video) auch noch über den renommierten Julius-Hirsch-Preis des DFB.

—> Ein Video sagt (noch) mehr als viele Worte – hier gibt’s das Projekt “Fußball verbindet” im Film


Der Julius-Hirsch-Preis ist der wichtigste Preis, den der DFB zu vergeben hat”

Das sagt DFB-Präsident Bernd Neuendorf. Seit zwei Jahrzehnten erinnert der Preis an den in Auschwitz ermordeten deutsch-jüdischen Nationalspieler Julius Hirsch. Der DFB zeichnet mit dem Preis Initiativen aus, die sich mit den Mitteln des Fußballs für Demokratie und Menschenwürde, gegen Antisemitismus, Rassismus und jede Form der Diskriminierung einsetzen. „Der Preis ist leider aktueller denn je“, so DFB-Präsident Bernd Neuendorf.

Ausgezeichnet wurden die in Sachsen aktive „Initiative für mehr gesellschaftliche Verantwortung im Breitensport-Fußball“, der KSC-Fan-Verein „Blau-Weiß statt Braun“ – und als Dritter im Bunde und als der Amateurfußballverein unter den Preisträgern Hertha Bonn mit dem dritten Preis. Über die drei Gewinner sagt DFB-Präsident Bernd Neuendorf: „Sie blicken über das Geschehen auf dem Spielfeld hinaus und setzen sich aktiv mit den Herausforderungen im und rund um den Fußball auseinander, anstatt sie einfach hinzunehmen."




Der Julius-Hirsch-Preis des DFB

Die Preisverleihung war ein Erlebnis

Von Hertha-Seite machten sich neben unseren beiden Vorsitzenden Holger Roggendorf und Jörg Michael Jugendtrainer Salim Mehdaoui sowie Samoa Pfannenstiel und Reiner Becker auf nach München, um den Preis am 13.10.2024 im feierlichen Rahmen entgegenzunehmen. Die Preisverleihung fand in der Israelitischen Kultusgemeinde statt. Die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden und heutige Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern Charlotte Knobloch fand bewegende Worte: „Es gibt nur wenige Institutionen, die so viele Menschen begeistern können wie der Fußball. Er hat eine große Wirkung auf Jung und Alt und eine enorme gesellschaftliche Relevanz. Deshalb ist der Julius Hirsch Preis so wichtig – er würdigt das Engagement jedes Einzelnen in den Projekten und das, wofür wir heute hier zusammengekommen sind: Gemeinschaft."

Charlotte Knobloch findet eindringliche Worte für die Sache der Integration und der Gemeinschaft

Jörg, Reiner, Samoa, Holger und Salim: Gerade noch im Publikum…

Und dann kam der große Moment für unsere Delegation: Auf der Bühne durfte sie den Julius-Hirsch-Preis entgegennehmen, nach einer sehr persönlichen Laudatio von Bernd Neuendorf.

… dann schon auf der Bühne, mit DFB-Präsident Bernd Neuendorf und Moderator Behzad Borhani

Preis, Leute, alles: einfach großartig

Jörg Michael und Salim Mehdaoui erläutern im Gespräch mit Behzad Borhani unser Projekt “Fußball verbindet. Auch ohne gemeinsame Sprache."

Männergruppen-Bild mit DFB-Präsident und HSV-Legende

Gute Stimmung bei der Preisverleihung: Giulia Gwinn, Samoa Pfannenstiel und DFB-Vizepräsidentin Célia Šašić 

Es war ein besonderer Abend, bei dem die Herthanerinnen und Herthaner auch in Gesellschaft von Fußballgrößen und -legenden wie Nationalspielerin Giulia Gwinn oder Jimmy Hartwig sein durften:-)

Der nächste Tag hat der Hertha-Delegation noch einmal ganz hautnah die Relevanz von Anti-Rassismus-Engagement, Diskriminierungs-Prävention und Integration verdeutlicht. Auf eine geführten Besichtigung der Ohel-Jakob-Synagoge folgte ein Rundgang durch die KZ-Gedenkstätte Dachau.

Der Besuch des Nations-League-Spiels Deutschland – Niederlande bot dann wieder Grund zur Freude. Nach dem 1:0 Sieg wurde der eindrucksvolle Tag zufrieden beendet.


Hertha Bonn dankt dem DFB und allen Initiatoren und Organisatoren des Julius-Hirsch-Preises
für die wunderbare Auszeichnung, die Gastfreundschaft und das beeindruckende Programm. Wir freuen uns sehr über den Preis – und das Preisgeld von 7000,00 € können wir natürlich auch hervorragend gebrauchen, Stichwort „Mission Vereinsheim“.


Für alle Interessierten: Wir bieten unseren Leitfaden zum Training mit Geflüchteten und ohne gemeinsame Sprache anderen Vereinen zum kostenlosen Download.

Ihr möchtet mehr wissen oder selbst ein solches Angebot für Geflüchtete auf die Beine stellen? Ladet euch hier unseren Leitfaden herunter, den Hertha Jugendtrainer Salim Mehdaoui entwickelt hat. Auf dieser Seite gibt es Trainingsvideos. Kontaktiert uns gern auch, um mehr Infos zu erhalten. Wir freuen uns darauf. Denn: “Fußball verbindet. Auch ohne gemeinsame Sprache."
(wj)

Walter Janßen